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Kostenvoranschlag

Ein Kostenvoranschlag ist eine fachmännische Vorkalkulation der voraussichtlich anfallenden Kosten für ein Werk oder eine Dienstleistung. Im Hallenbau stellt er ein zentrales Dokument dar, das potenziellen Bauherren eine fundierte Entscheidungsgrundlage für ihre Investition bietet. Er schafft Transparenz über den finanziellen Rahmen eines Projekts.

Während ein Angebot in der Regel eine rechtlich bindende Preisgarantie darstellt, ist ein Kostenvoranschlag eine detaillierte Schätzung. Im Bauwesen, insbesondere nach Normen wie der DIN 276, handelt es sich jedoch um eine präzise Kostenermittlung auf Basis konkreter Planungsunterlagen. Wir verstehen den Kostenvoranschlag als ein Instrument der Planungssicherheit. Er dient dazu, alle relevanten Kostenpunkte transparent aufzuschlüsseln und unseren Kunden eine verlässliche Basis für die Budgetierung und Finanzierung ihres Bauvorhabens zu liefern.

Was umfasst den Kostenvoranschlag?

Ein seriöser Kostenvoranschlag ist eine umfassende Aufstellung aller zu erwartenden Kosten, die sich in der Regel in drei Hauptkategorien gliedern lässt: Baukosten, Grundstückskosten und Baunebenkosten.

Baukosten zur Kalkulation

Die Baukosten beziehen sich direkt auf die Errichtung des Gebäudes und umfassen mehrere wesentliche Positionen:

  • Rohbau: Dies ist der größte Posten und beinhaltet die gesamte tragende Konstruktion, die Gebäudehülle sowie das Dach. Hier werden die Kosten für die primäre Stahl- oder Holzkonstruktion, die Wandflächen (z. B. aus isolierten Sandwichpaneelen oder Trapezblech) und die Dachflächen detailliert aufgeführt.
  • Fundamente und Bodenplatte: Jede Halle benötigt ein stabiles Fundament. Die Kosten hierfür hängen von der Hallenstatik und der Bodenbeschaffenheit ab und werden separat kalkuliert.
  • Ausstattung der Gebäudehülle: Hierzu zählen alle Öffnungen wie Industrietore, Türen und Fenster. Die Anzahl, Größe und Qualität dieser Elemente haben einen signifikanten Einfluss auf den Preis.
  • Innenausbau und Gebäudetechnik: Je nach Nutzung der Halle fallen Kosten für Innenwände (z. B. für Büros oder Sozialräume), Bodenbeläge sowie die gesamte technische Gebäudeausrüstung an.

Grundstücks- und Erschließungskosten

Diese Kosten sind nicht Teil des eigentlichen Hallenbaus, müssen aber in der Gesamtbudgetierung berücksichtigt werden:

  • Grundstückskauf: Der Preis für das Baugrundstück variiert stark je nach Lage und regionalem Markt.
  • Erschließung: Anschluss an öffentliche Versorgungsnetze wie Wasser, Abwasser, Strom und Telekommunikation.
  • Außenanlagen: Gestaltung von Zufahrten, Parkplätzen, Grünflächen und Entwässerungssystemen.

Baunebenkosten

Ein professioneller Kostenvoranschlag weist auch auf die anfallenden Baunebenkosten hin, die einen erheblichen Teil der Gesamtinvestition ausmachen können:

  • Planungs- und Genehmigungsgebühren: Honorare für Architekten, Statiker und Fachplaner sowie die Gebühren für den Bauantrag und die Baugenehmigung.
  • Gutachten: Kosten für ein Baugrundgutachten oder ein Brandschutzkonzept.
  • Grundstücksnebenkosten: Grunderwerbsteuer sowie Notar- und Grundbuchgebühren.
  • Finanzierungskosten und Versicherungen: Zinsen für Baukredite und notwendige Bauversicherungen.

Schlüsselfaktoren für den Preis

Die Kosten für einen Hallenbau sind das Ergebnis einer individuellen Kalkulation, die von einer Vielzahl technischer und standortspezifischer Faktoren abhängt. Ein transparenter Kostenvoranschlag berücksichtigt diese Parameter, um eine realistische Preisschätzung zu ermöglichen.

  • Größe und Bauweise: Die Abmessungen der Halle (Länge, Breite, Höhe) sind der grundlegendste Kostenfaktor. Ebenso entscheidend ist die Wahl der Bauweise.
  • Standort und Statik: Der Standort der Halle hat direkten Einfluss auf die statischen Anforderungen an die Konstruktion. Ein entscheidender Faktor ist hier die regionale Schneelast. In Gebieten mit hoher Schneelast, wie beispielsweise im Alpenvorland, muss die Tragkonstruktion deutlich stärker dimensioniert werden als in schneeärmeren Regionen, was zu höheren Materialkosten führt. Ähnliches gilt für Windlasten, die in Küstennähe höher sind.
  • Dachform und Dachneigung: Die Form des Daches (z. B. Sattel-, Pult- oder Flachdach) beeinflusst die Kosten. Die Dachneigung spielt dabei eine wichtige Rolle im Zusammenspiel mit der Schneelast.
  • Material und Dämmung: Die Wahl zwischen einer Stahlhalle und einer Holzhalle sowie die Ausführung der Wandflächen und Dachflächen sind preisbestimmend. Eine ungedämmte Kalthalle mit Trapezblechverkleidung ist deutlich günstiger als eine voll isolierte Halle mit hochwertigen Sandwichpaneelen, die jedoch langfristig durch geringere Energiekosten überzeugt.
  • Ausstattung und Sonderwünsche: Die Anzahl und Art der Tore, Türen, Fenster, Lichtbänder sowie eventuelle Lasten für Kranbahnen oder Photovoltaikanlagen fließen direkt in die Kalkulation ein.
Holger Schmidt INT-BAU

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