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Traufhöhe

Traufhöhe

Die Traufhöhe bezeichnet im Hallenbau die Höhe der Traufe – also die Höhe der Schnittlinie zwischen Außenwand und Dachfläche bzw. der Dachrinne – gemessen senkrecht ab festgelegtem Bezugspunkt (meist Geländeoberfläche oder Oberkante angrenzender Fläche). Bei Flachdächern wird statt der Traufe häufig die Attikahöhe (Oberkante Attika/Brüstung) herangezogen. Die exakte Messweise legt der jeweilige Bebauungsplan bzw. die Landesbauordnung fest.

Ausführliche Erklärung

Für Stahlhallen – ob Gewerbehalle, Industriehalle, Produktionshalle, Lagerhalle oder Systembauhalle – ist die Traufhöhe eine zentrale Planungsgröße. Sie wirkt direkt auf Statik, Architektur, Entwässerung, Nachbarschaftsverträglichkeit und vor allem auf die lichte Innenhöhe (Nutzhöhe) der Halle. In Bebauungsplänen sind meist maximale Trauf- und Firsthöhen vorgegeben. Diese Grenzen bestimmen, wie hoch Stützen, Rahmen und Toranlagen geplant werden dürfen und wie steil die Dachneigung ausfallen kann.

Praxisrelevanz:

  • Nutzung & Logistik: Aus der gewünschten lichten Höhe (z. B. für Regallager, Kranbahnen, Fördertechnik) wird rückwärts die erforderliche Traufhöhe abgeleitet – unter Berücksichtigung von Tragwerks- und Haustechnikaufbauten (Rahmenhöhe, Binder, Pfetten, Sprinkler, Leitungen).

  • Dachneigung & Entwässerung: Mit steigender Dachneigung wächst die Differenz zwischen Traufhöhe und Firsthöhe. Die Traufe definiert die Rinnenhöhe und beeinflusst damit die Schwerkraftentwässerung, Notüberläufe und Schneelast-Abtragung.

  • Städtebau & Recht: Die Traufhöhe steuert die bauliche Einfügung ins Umfeld (Schattenwurf, Abstandflächen) und ist ein genehmigungsrelevanter Kennwert im Bauantrag. Abweichungen führen oft zu Plananpassungen.

  • Konstruktion & Kosten: Höhere Traufhöhen bedeuten längere Stützen und größere Biegemomente in den Rahmenecken/Vouten – das beeinflusst Profilwahl, Fundamentgrößen und damit die Wirtschaftlichkeit.

Planungsschritte (vereinfachte Herleitung):

  1. B-Plan prüfen: maximal zulässige Trauf-/Firsthöhe, Bezugshöhe (natürliches Gelände, fertiges Gelände, OK Bordstein etc.).

  2. Nutzung definieren: erforderliche lichte Höhe festlegen (Regalhöhe, Kranhakenmaß, Torhöhen).

  3. Aufbauten addieren: Tragwerk, Unterzüge, Haustechnik, Dachaufbau → daraus resultiert die notwendige Traufhöhe.

  4. Dachkonzept wählen: Dachneigung/Flachdach, ggf. Attika; Entwässerungs- und Brandschutzanforderungen integrieren.

  5. Genehmigungsplanung: Schnitte/Ansichten mit eindeutig bemaßter Traufhöhe erstellen und mit der Behörde abstimmen.

Wichtig: Die Definition der Messpunkte (wo genau gemessen wird) kann je nach Kommune variieren. Für eine rechtskonforme Hallenplanung ist daher immer die lokale Festsetzung maßgeblich.

Begriffsabgrenzung (schneller Überblick)

Begriff Kurzdefinition Relevanz im Hallenbau
Traufhöhe Höhe Traufe (Wand/Dach-Rinne) ab Referenzniveau Genehmigung, Entwässerung, Nutzhöhe
Firsthöhe Höchster Punkt der Dachkonstruktion Dachneigung, Silhouette, B-Plan
Attikahöhe Oberkante Attika bei Flachdach Alternative zu Traufe, Gestaltung
Gebäudehöhe Gesamthöhe nach B-Plan-Definition Abstandsflächen, Städtebau
Lichte Höhe Nutzbare Innenhöhe unter Tragwerk/Technik Logistik, Regalierung, Kranbahn

 

Holger Schmidt INT-BAU

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